Die Ferien haben begonnen. Viele Menschen fahren jetzt in Urlaub. Ob in Hotelanlagen, vor Restaurants oder auf Bauernhöfen: Immer wieder trifft man auf Katzen, die nicht nur die Kinder süß und zum Knuddeln finden. Was wie Zufall aussieht, ist oft Kalkül: Die Tiere sollen die Urlauber anlocken.
In Hotelanlagen im Ausland treffen Urlauber immer wieder frei lebende Katzen an, die vom Hotel augenscheinlich geduldet werden. Viele Menschen haben Mitleid und füttern die Straßentiere. Ist die Hochsaison jedoch vorbei, bekommen die Tiere kein weiteres Futter. Dann werden sie häufig verscheucht oder im schlimmsten Fall sogar getötet.
Gerade in den südlichen Ländern haben Urlauber oft Mitleid mit den Tieren, die sich in den Hotelanlagen aufhalten. Doch sie helfen den frei lebenden Katzen nicht, indem sie diese während eines Auslandaufenthalts füttern und an sich binden. Darauf weist der Deutsche Tierschutzbund anlässlich der Sommerferien hin, die gerade in Nordrhein-Westfalen gestartet sind. Auch wenn die Absicht gut ist, stellt das kurzzeitige Füttern keine nachhaltige Lösung für die Situation der Tiere vor Ort dar. Touristen sollten sich stattdessen an örtliche Tierschutzvereine wenden, die deren Lage durch Kastration, kombiniert mit kontrollierter Fütterung, verbessern.
Auch in Deutschland werden Katzenwelpen als Touristenattraktion bei Urlauben auf dem Bauernhof missbraucht. Katzenwelpen als Attraktion Junge Katzen zum Streicheln und Kuscheln gehören für viele Kinder und Erwachsene zum Urlaub auf dem Bauernhof einfach dazu. Auch hierzulande ist zu beobachten, dass diese Tiere nach der Urlaubszeit oft nicht die Pflege und medizinische Versorgung erhalten, die sie verdienen: Im Winter leiden die Kätzchen oft unter Katzenschnupfen, Würmern oder Flöhen. Die Elterntiere vermehren sich zumeist völlig unkontrolliert. Ist die Urlaubssaison vorbei, sind die Kleinen ebenfalls geschlechtsreif und der Teufelskreis setzt sich fort.
Aus Sicht des Tierschutzes ist jedoch wichtig, dass die Halter ihre Verantwortung wahrnehmen, die Tiere - Jungkatzen wie ausgewachsene Katzen - medizinisch versorgen, artgemäß füttern und die Tiere kastrieren lassen, damit sie sich nicht unkontrolliert vermehren.
Immer wieder beobachten Urlauber und Tierschützer, dass dies auf vielen Bauernhöfen nicht in ausreichendem Maße der Fall ist. Eine einzelne Katze, die zwei Mal im Jahr drei bis sechs Junge zur Welt bringt, kann rein rechnerisch innerhalb von zehn Jahren für 240 Millionen Nachkommen sorgen. Hier können Urlauber helfen, indem sie den Landwirt auf die enorme Vermehrungsrate von Katzen aufmerksam machen und die Vorteile der Kastration erläutern.
Gute Argumente findet man auf der Internetseite des Deutschen Tierschutzbundes. Dort macht sich für der Verband die Kastration von Katzen stark. Im Rahmen seiner Kampagne „Die Straße ist grausam. Kastration harmlos.“ informiert der Verband, wie sich durch Kastration das Leid von frei lebenden Katzen vermeiden lässt.