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Vom Straßen- zum Therapiehund

  • 25. Nov. 2017
  • 3 Min. Lesezeit

Jette ist im Februar aus dem Tierheim in Spanien nach Deutschland gekommen. Er hat sich schnell eingelebt und sein Leben auf der Straße und im Zwinger des Tierheims vergessen. Als Therapiehund hilft er Kindern, denen es nicht so gut geht.

Hallo! Endlich komme ich mal dazu, euch zu schreiben. Ich bin nämlich immer ganz schön beschäftigt. Aber der Reihe nach...

Als ich noch im Tierheim im Spanien gelebt habe, nannte man mich Sascha. Ich habe aber schnell verstanden, dass ich nun Jette heiße. Okay okay, wenn ein Hase vorbei läuft oder etwas anderes Spannendes passiert, vergesse ich das vielleicht schon mal. Aber meine Güte, kann halt schon mal vorkommen. Bin ja schließlich ein Deutsch Kurzhaar und somit ein waschechter Jagdhund.

Seit Februar 2017 bin ich nun in Deutschland. Ich lebe bei einer netten Familie zusammen mit meiner Weimaraner Freundin Jonca. Das passt wie A.... auf Eimer. Wir verstehen uns super. Am Anfang hatte ich noch Angst vor ihr. Mit der Zeit habe ich aber gemerkt, dass sie mir nichts tut, und nun gehen wir gemeinsam durchs Leben.

In meiner Freizeit liebe ich es zu schwimmen, im Wald spazieren zu gehen, und ich helfe Frauchen bei der Gartenarbeit (ich kann gaaanz tolle Löcher buddeln). Viel Zeit zum Chillen bleibt aber nicht, ich hab ja schließlich nen Job. Jaaa, richtig gehört!!! Jonca und ich sind Therapiehelfer und unterstützen unser Frauchen bei der Arbeit. Sie ist so ne Psychotante - dafür aber trotzdem ganz nett. Zu uns kommen jeden Tag Kinder und Jugendliche, denen es nicht so gut geht.

Ich war übrigens auch schon ihre Patientin. Als ich nach Deutschland kam, war ich noch sehr unsicher, weil ich so vieles nicht kannte. Ich wollte z.B. nicht über glänzende Fliesen laufen, die Treppen waren mir nicht ganz geheuer, und Aufzug fahren fand ich auch total doof. Wir haben das dann alles geübt und was soll ich sagen – jetzt renne ich über die Fliesen und mach noch nen doppelten Flick Flack. Treppen? – pff, kein Problem! Und beim Aufzug fahren kann ich es kaum erwarten, dass es endlich los geht. Sie scheint ihren Job also ganz gut zu machen. Trotzdem kann sie echt froh sein, dass sie mich jetzt in ihrem Team hat.

Jeden Morgen geht’s also in die Praxis. Der Weg da hin ist schon super, Autofahren macht mir nämlich großen Spaß. Durch meine ruhige Art finde ich schnell Kontakt zu den Menschen, die zu uns kommen. Selbst Kinder, die Hunden gegenüber unsicher und ängstlich sind, verlieren schnell ihre Scheu, weil ich einfach so lieb bin. Ich bleibe ruhig stehen, so dass die Kinder mich erst mal ganz in Ruhe beobachten und dann anfassen können.

Manche Kinder und Jugendliche sind ganz aufgeregt, wenn sie zu uns kommen. Dann lege ich meinen Kopf auf ihren Schoß und lasse mich streicheln – da fällt das Erzählen schon viel leichter. Es gibt auch welche, die gar nicht kommen wollen. Wenn sie mich und Jonca dann aber kennen gelernt haben, können sie den nächsten Termin kaum erwarten. Ein Junge hat letztens sogar gesagt, dass ich seine beste Freundin bin. Boah, da habe ich mich aber gefreut!

Manche haben schlimme Dinge erlebt. Das kenne ich auch von mir. Die Zeit im Tierheim war nicht schön. Ich wurde von den anderen Hunden gemobbt und fühlte mich sehr einsam. Frauchen erzählt den Kindern dann meine Geschichte. Und weil sie sehen, dass es mir heute so gut geht und ich gelernt habe, meine Angst zu überwinden, haben sie Hoffnung, dass es bei ihnen auch besser wird. Und das schaffen wir dann Seite an Seite.

Ich übe und lerne ganz viel, derzeit trainiere ich Tricks und Frauchen und die Kinder helfen mir dabei. Das ist ein Spaß für alle. Ganz toll finde ich auch die Schatzsuche. Die Kinder verstecken dann Leckerchen in der Praxis für mich, die ich suchen darf. Ich liebe es, mit meiner Nase zu arbeiten und die Kinder freuen sich, wenn ich ihre Verstecke finde.

Ich bin echt glücklich. Früher stand ich in meinem Zwinger und hatte solche Angst, habe im Stehen geschlafen und gehofft, dass mir nichts passiert. Heute geht es mir gut, ich helfe anderen Menschen und zaubere ihnen ein Lächeln ins Gesicht.  

Viele Grüße

eure Jette

 
 
 

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Der Tierschutzverein Neuss e.V. ist zugelassen im europäischen Traces-System

 

Das heißt, wir haben die Erlaubnis nach Paragraph 11 des Tierschutzgesetzes  Hunde und Katzen aus Spanien, Italien, Polen, Rumänien und Griechenland einzuführen und zu vermitteln. Damit ist sicher gestellt, dass wir unseren Schützlingen mit unseren versicherten und registrierten Pflegestellen einen optimalen Start in ein neues Leben bieten können.

 

Um diese Erlaubnis zu erhalten, müssen die Tierschutzvereine ehrenamtliche Mitarbeiter haben, die einen

entsprechenden Lehrgang besucht und abschließend eine Prüfung bestanden haben. Sie dürfen danach Pflegestellen betreuen, Vermittlungen durchführen oder Leute anlernen, die für den Verein Vorkontrollen machen
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