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Nicht jede Rettungsaktion ist Tierschutz

Eine Vielzahl von Organisationen vermitteln arme Hunde aus dem Ausland in Deutschand. Doch nicht alle sorgen sich darum, dass es den Tieren in ihrem neuen Zuhause auch gut geht.

Das Hundeprojekt des TSV holt nicht nur Hunde in Not aus Tierheimen in Spanien und Polen und vermittelt diese an tierliebe Menschen hier in Deutschland, sondern kümmert sich auch darum, dass es den Tieren in den Pflegestellen und in ihrem neuen Heim gut geht. Daher hat uns dieser offene Brief unserer Tierschutzkollegin und Chefin der Stiftung "Tierheim Wannigsmühle" so aus dem Herzen gesprochen, dass wir ihn hier gerne an Euch weitergeben wollen:

"Immer wieder werden bei uns im Tierheim Hunde abgegeben, wo wir feststellen müssen, dass diese in der Hauptsache ursprünglich aus dem Ausland stammen. Ganz aktuell wieder ein Cockerrüde welcher bereits seit 2 Jahren in Deutschland lebt und eine massive Ohrentzündung hat. Diese Entzündung wurde lediglich mit Globulis ohne weitere tierärztliche Behandlung von den Vorbesitzern behandelt. Dem Rüden lief der Eider quasi aus den Ohren! Das Tier litt massive Schmerzen. Unter dem ganzen Schmodder der Ohrlappen kam das rohe Fleisch zum Vorschein. Eine OP war unumgänglich um überhaupt zu retten, was noch zu retten war, zweite OP erfolgt noch.

Damit keine Mißverständnisse entstehen, dass brachte der Hund bereits mit. (Wurde von uns umgehend dem Tierarzt zugeführt) Gestern holten wir den Hund mit zwei weiteren Hunden (ebenfalls ursprünglich aus Rumänien stammend) ab. Die Leute hatten selbst kein Fahrzeug und waren (oder wollten) auch nicht in der Lage einen Transport zu uns ins Tierheim zu organisieren. Wiederholungsimpfungen - Fehlanzeige, geschweige denn eine ordnungsgemäße Parasitenprophylaxe oder tierärztliche Behandlungen. Verdreckte Decken und verdrecktes Zubehör, wollte man dann noch großzügig spenden. Pfui!

Der Katalog liese sich fortsetzen. Es sind nicht die ersten Hunde, die dann endgültig bei uns im Tierheim landen. Die verantwortlichen Orgas sind zwischenzeitlich nicht mehr existent oder aber es lässt sich kein Verantwortlicher mehr ermitteln. Ebenfalls landeten bereits mehrfach Hunde mit ausländischen Transpondern als Fundhunde bei uns im Tierheim. Aufwendige Recherchen wurden angestellt und verliefen viel zu oft erfolglos, da die Hunde nicht via Traces importiert wurden.

Im letzten Jahr mussten wir mehrere derartige Fälle verzeichnen. Vor allem schwer traumatisierte Hunde, Angsthunde, die ganze Palette. Völlig ungeeignete Pflegestellen, Hunde aus Pflegestellen, die diesen Namen nicht mal verdient hätten. Da wird einem schlecht. Gerade mal 2 Orgas haben sich gekümmert, als sie von uns informiert wurden, dass ehemalige Schützlinge von ihnen bei uns im Tierheim abgegeben wurden. Meist kamen die Tiere in einem bedauernswerten Zustand hier bei uns an, saßen aber schon mehrere Monate (!!!) im neuen Heim oder auf Pflegestelle.

Bitte liebe Tierschützer schaut genau hin, wo die Hunde, die gerettet wurden, letztendlich unterkommen. Nur importieren und an Leute vermitteln oder auf ungeeignete Pflegestellen packen,

kanns nicht sein. Rettung heißt auch Verantwortung für den weiteren Lebensweg des Hundes zu übernehmen nicht nach dem Motto aus den Augen aus dem Sinn handeln.

Diese Bitte gilt auch für die zahlreichen Hundeseelen, die via Facebook oder dergleichen relativ rasch vermittelt werden, seht bitte genau hin und überzeugt Euch nach Möglichkeit auch nach

längerer Vermittlungsperiode über das Wohlergehen. Einfach mal zur Kenntnis nehmen, dass wir aus den Tierheimen, mit der Kehrseite dieser Vermittlungstaktik konfrontiert werden und dies in vielen Fällen mit dramatischen Folgen für den betroffenen Hund.

Selbstverständlich soll dies keine Kritik an seriös arbeitenden Auslands/Inlands-Tierschutzorgas sowie Pflegestellen sein. Aber es musste jetzt einfach mal raus."

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