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Tiera macht Menschen im Altenheim glücklich

Therapihuhn Tiera beglückt Menschen im Altenheim. Innerhalb von Minuten erobert sie die Herzen der älteren Menschen, lässt sich gerne auf dem Schoß sitzenden streicheln, schmusen, putzt sich in aller Ruhe und ist einfach traumhaft.

Dass Tiere glückliche Momente in den normalen Alltag bringen können, ist weitläufig bekannt. Hunde und Katzen sind als unsere tierischen Begleiter aus dem Leben nicht mehr weg zu denken. Neben diesen Tieren gibt es jedoch auch die sogenannten Nutztiere. Wir betrachten sie mit anderen Augen, nicht als Freund oder Haustier, sondern als Nahrungsquelle. Doch gerade diese Tiere haben große Talente und viel Gefühl zu verschenken.

Aus diesem Grund hatte ich mich mit dem Thema Therapie- bzw. Besuchstier lange auseinander gesetzt. Nicht jedes Tier fühlt sich in einer fremden Umgebung unter fremden Menschen wohl. Nur Tiere, die nicht unter Stress stehen, können Freude und unvergessliche Momente bereiten. Außerdem muss der Transport für sie absolut ohne Aufregung stattfinden. Nur das Beobachten und viel Übung kann die Entscheidung, welches Tier dafür in Frage kommt, erleichtern.

Natürlich spielen auch kleine Zufälle dabei keine geringe Rolle. Unsere Gans Klementine musste zum Tierarzt. Sie wurde von mir dazu in einer Transporttasche sicher untergebracht und auf dem Beifahrersitzt festgeschnallt. Klementine war von der ersten Sekunde an total begeistert. Mit leuchtenden Augen sah sie aus der Frontscheibe und nahm alles in sich auf. Die Begegnung mit den vielen anderen Menschen in der Praxis machte ihr sichtlich Freude und sie zeigte keinerlei Angst oder Stresssymptome. Somit begann die Ausbildung zur Therapiegans. Sie lernte, dass Berührungen sehr angenehm sind, Kuscheln nicht wehtut, keine Scheu und Angst bei plötzlichen Bewegungen oder Geräuschen zu haben, bei denen der Flucht- bzw. Verteidigungsmechanismus einsetzen würde.

Die Transporttasche wurde für sie der Auftakt zu einer neuen Autofahrt die sie heiß liebte. Sobald ich die Tasche auf den Boden stellte, kam Klementine angerannt und lies sich ohne Probleme hineinsetzen und dann sicher auf dem Beifahrersitz anschnallen.

Sie wurde die heißersehnte und geliebte Besucherin so mancher Kindergärten, Seniorenheimen und auch eines Hospizes. Sie genoss die Streicheleinheiten und marschierte in aller Ruhe zwischen ihren Bewunderern herum.

Leider wurde Klementine zusammen mit ihrer Gänsefreundin Josefine in der Nacht auf den 1. November 2013 von der Weide gestohlen. Der Verlust war unbeschreiblich und es flossen viele Tränen bei Jung und Alt. Auf Grund dieses gewaltigen Kummers, habe ich lange gebraucht, um mich mit diesem Thema erneut auseinander zu setzten. Es häuften sich die Anfragen im Laufe der Zeit, doch es gab kein Tier in unserem Bestand, das Klementine ersetzen konnte.

Dann kam Ende 2017 das Findelkind Tiera, ein kaum dem Kükenalter entwachsenes Kampfhuhn. Ja es stimmt, Tiera gehört zur Rasse der Kampfhühner, die speziell für Hähnenkämpfe gezüchtet wurden. Diese Rasse ist außergewöhnlich aggressiv zu ihren Artgenossen aber extrem menschenbezogen. Da Tiera mit unseren anderen Projekt-Hühnern kaum zu vergesellschaften ist, sich sehr wohl mit unseren Katzen fühlt, gerne ihr Leben in meiner Küche verbringt, am liebsten kuschelt und schmust, nimmt sie so langsam den Platz von Klementine ein. Ihren ersten Einsatz hatte sie am 11.1.2018 in einem hiesigen Seniorenheim. Innerhalb von Minuten eroberte sie die Herzen der älteren Menschen, lies sich gerne auf dem Schoß sitzenden streicheln, schmusen, putzte sich in aller Ruhe und war einfach traumhaft. Schaut Euch die Bilder an und man erkennt, wie Mensch und Tier die Begegnung genossen haben.

Anita Rose-Schrills ist Projektleiterin der Weidetiere Zons / TSV-Neuss

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