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Hunde verkriechen sich bei der Hitze

Hunde sind schlauer als viele Menschen: Bei sommerlich heißen Temperaturen suchen sie Schatten, ruhen sich aus und gehen erst raus, wenn es abgekühlt ist.

Nicht nur, dass Hunde immer wieder bei warmen Wetter mal eben kurz im Auto warten müssen, weil Herrchen oder Frauchen mal kurz noch was einkaufen müssen. Die Vierbeiner müssen mit ihren Menschen in der Mittagshitze auch noch spazieren gehen oder Radfahren, damit sie fit bleiben.

Ab 25° C Außentemperatur trifft man immer wieder auf ein erstaunliches Phänomen: Die Radfahrer mit Hund. Das ganze Jahr über verstecken sie sich, aber exakt ab Hochsommer kriechen sie aus ihren Löchern. Luftig bekleidete Menschen, die sich genießerisch beim Radeln den frischen Fahrtwind um die Nase wehen lassen. Denn beim zu Fuß gehen kommt man bei den Temperaturen einfach zu leicht ins Schwitzen. Das Ganze mit einem in den Regel angeleinten, im Galopp nebenher hechelnden Hund, dem die Zunge bis zum Asphalt raushängt. Bevorzugt am Halsband.

Das tragische ist, dass Menschen mit ihren Hunden Sport treiben, weil sie ihren Hund lieben und möchten, dass er fit und gesund bleibt. Die derzeitigen Temperaturen können jedoch große Schäden anrichten, wenn keine Vorsichtsmaßnahme ergriffen werden (z.B. Training nur in den frühen Morgenstunden oder späten Abendstunden, immer Wasser dabei haben, im Schatten aufhalten). Viele Hundehalter kennen die Gefahr nicht, oder schätzen sie zu gering ein.

Hunde rennen bis sie nicht mehr können, selbst wenn sie neben dem Fahrrad oder Inlineskates laufen, bis sie kollabieren - weil sie Dich lieben!

Die normale Körpertemperatur bei Hunden liegt mit 38 bis 39° C etwas höher als bei uns Menschen. Jede Temperatur oberhalb von 39,5°C ist abnormal. Bei Temperaturen über 41°C sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass der Hund ohne Hilfe den Hitzschlag übersteht. Und dabei sprechen wir gerade mal über eine Temperaturerhöhung von 2°C!

Hier erfährst Du, wie Du einen drohenden Hitzschlag erkennen und vermeiden kannst.

Grundsätzlich jedoch powert man einen Hund nicht aus. Einen Hund lastet man aus. Nur weil wir 10 Stunden täglich im Büro sitzen, was wider der menschlichen Natur ist, und wir dies durch feierabendliches Streßjoggen oder auf-dem-Laufband-rennen kompensieren, müssen wir diese Burn-Out-Vorbereitung doch nicht auf unseren Hund übertragen.

Ein Hund braucht 18 bis 20 Stunden Schlaf am Tag. Möglichst nicht in Einsamkeit, denn dies ist kein erholsamer Schlaf. Und was tun dann Hunde in Freiheit, also Straßenhunde, verwilderte Hunde? Sie ziehen gemächlich von Müllhalde zu Müllhalde und rennen nicht im Hetzgalopp durch die Wälder. Und erst recht nicht bei Hitze sondern dann, wenn es abgekühlt ist. Man sieht überhaupt selten Tiere freiwillig länger als ein paar Minuten rennen, seien es wilde Tiere oder domestizierte Tiere.

Wenn Sie das Bedürfnis haben, ihren Hund bei hochsommerlichen Temperaturen "auszupowern", dann rennen Sie bitte selber erst mal eine halbe Stunde durch die pralle Sonne. Aber mit warmer Jacke! "Ausgepowert" muss kein Hund werden.

Auslasten hat nie etwas mit km/h zu tun, sondern mit Erleben, Sinne in Ruhe einsetzen, Gemeinschaft, Natur fühlen, Hund sein und Seele baumeln lassen zu tun. Alles andere ist kontraproduktiv und bewirkt durch die Produktion des Hormons Adrenalin, dass der Hund immer mehr und mehr braucht und immer hibbeliger anstatt ruhiger und ausgeglichener wird.

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