Wenn Tiere mit Transporten aus dem Ausland kommen, ist das wichtigste bei der Übergabe oder in den nächsten Wochen beim Spazierengehen, dass sie ausreichend gesichert werden. Man weiß nie, was die Tiere erlebt haben und wie ängstlich sie sind: Die Gefahr ist sehr groß, dass sie sich bei Panikattacken losreißen und fortlaufen oder sogar unter ein Auto kommen. (Lest dazu bitte unsere unsere Gebrauchsanweisung für neue Hunde)
Bei Tiertransporten aus dem Ausland finden viele Übergaben auf Parkplätzen an Autobahnen statt. Optimal wäre es, eine Box zur Abholung mitzubringen, mit der der Hund im eigenen Auto transportiert und später zuhause ins Haus oder in die Wohnung getragen werden kann. Dort kann ihm dann in Ruhe ein Sicherheitsgeschirr angelegt und angepasst werden.
Ohne Box muss der Hund auf jeden Fall im Auto mit einem Sicherheitsgeschirr angeleint werden. Die Tiere müssen sie auf jeden Fall doppelt gesichert werden, damit sie sich nicht losreißen können. Das heißt: am besten mit einem Sicherheitsgeschirr, das nicht nur einen Bauchgurt hat, sondern zusätzlich einen Taillengurt. Falls Ihr nur ein normales Geschirr habt, müsst Ihr dem Hund zusätzlich ein Halsband anziehen. Halsband und Geschirr werden dann anschließend mit einer Leine, die an beiden Enden einen Karabinerhaken besitzt, verbunden.
Diese Doppelsicherung ist SEHR WICHTIG! Denn auch ein gut passendes Geschirr alleine ist keine rausreichende Sicherung für einen Hund, für den alles neu ist. Die winden sich da so schnell raus, das ist schon fast ein Zaubertrick. Wichtig ist, dass das Halsband eng sitzt. Auch das Geschirr muss gut eingestellt werden und darf nicht schlabbern. Und während der Fahrt darauf achten, dass der Hund die Leine oder das Geschirr nicht durchbeißt kann.
Wichtig ist, dass die neu angekommenen Tiere auch in den nächsten Wochen oder Monaten beim Spaziergang gut gesichert werden. Der Hund kann noch so freundlich und zutraulich sein – er wird in Situationen kommen, die er noch nicht kennt, und dann kann diese Sicherung lebensrettend sein. Jemand lässt die Rolläden runter krachen. Eine Mülltonne fällt um. Ein Schuss/Knall in der Ferne. Wenn ein Hund in Panik gerät, dann besteht die Gefahr, dass er sich losreißt, überfahren wird oder fortläuft und mit einem riesigen Aufwand gesucht und wieder eingefangen werden muss.
Das könnt Ihr Euch und dem Tier ersparen. Auch wenn Ihr jetzt denkt, ihr kennt Euch mit Hunden aus, habt schon seit Jahren Erfahrung mit Tieren. Geht lieber auf Nummer sicher. Nehmt die Handschlaufe der Leine fest ums Handgelenk, so dass auch ein überraschter Ruck an der Leine nicht dazu führen kann, dass sie einem aus der Hand fällt. Niemals einfach die Leine nur zwischen den Fingern halten. Noch besser ist es, die Leine am eigenen Körper zu sichern, entweder am Gürtel mit einklinken oder zweite Länge schräg über die Schultern umhängen wie eine Handtasche und die andere Leine daran einhängen. So hat man den Hund übrigens auch noch an der Leine, wenn man selbst mal stolpern und stürzen sollte.
Ganz wichtig: Flexileinen sind für den Anfang tabu. Mit ihnen ist keine Doppelsicherung möglich. Die könnt Ihr später nehmen, wenn der Hund eingewöhnt ist und eine Bindung zu Euch aufgebaut hat, aber für den Anfang wäre das grob fahrlässig.
Wenn Ihr einen Garten habt: Den Neuankömmling in der ersten Zeit nur mit Schleppleine in den Garten lassen. Denn manche Hunde können aus dem Stand 2 Meter hoch und über Mauern oder Zäune springen. Oder sie graben sich unbemerkt unter einem Zaun durch.
FAZIT: Niemand kann das Verhalten eines Hundes in jeder Situation voraussagen. Auch nicht der beste Hundetrainer. Deswegen sollte man sich unbedingt von der Einstellung „ich hatte schon immer Hunde“ oder „ich bin erfahrene Pflegestelle“ verabschieden und den Hund für sehr lange Zeit sehr gut sichern wie oben beschrieben. Nur dann spielt Ihr nicht mit seinem Leben.